Linkbuilding ist rechtlich fragwürdig: 5 Risiken für dein Business

"Kannst du uns ein paar starke Backlinks besorgen?" Diese Frage höre ich ständig von Kunden.

Meine Antwort überrascht sie immer: Linkbuilding ist rechtlich fragwürdig – und kann dich mehr kosten als nur Geld.

In meinen 20+ Jahren als SEO-Spezialist habe ich gesehen, wie Websites nach kurzfristigen Erfolgen durch Linkbuilding dramatische Einbrüche erlitten.

Der Grund? Ein perfekter Sturm aus:

  • Wettbewerbsrechtlichen Verstößen
  • Google-Algorithmus-Updates
  • Langfristiger Ranking-Instabilität

Dieser Artikel zeigt dir nicht nur die unterschätzen Risiken des Linkbuildings, sondern auch den überraschenden Weg, der nachweislich besser funktioniert.

Die rechtliche Problematik beim Linkbuilding

Linkbuilding stößt in Deutschland schnell an rechtliche Grenzen – vor allem beim Wettbewerbsrecht und Telemediengesetz.

Das Problem liegt im Kern bei der fehlenden Transparenz. Sobald du für einen Link bezahlst oder eine andere Gegenleistung erbringst, bewegst du dich im Bereich der kommerziellen Kommunikation. Nach §6 des Telemediengesetzes müssen solche Kommunikationen "klar als solche zu erkennen sein".

Noch deutlicher wird es im Wettbewerbsrecht. Nach §3 Abs. 3 UWG sind "vom Unternehmer finanzierte Einsätze redaktioneller Inhalte zu Zwecken der Verkaufsförderung" unzulässig, wenn dieser Zusammenhang nicht klar erkennbar ist.

Was bedeutet das praktisch?

  • Bezahlte Links müssten als Werbung gekennzeichnet werden
  • Bei Linktausch mit Gegenleistung gilt dasselbe Prinzip
  • Selbst Produkte als "Geschenk" gegen Verlinkung sind rechtlich heikel

Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich dir versichern: Wer sich im aktiven Linkbuilding betätigt, bewegt sich auf dünnem Eis.

Der Widerspruch zwischen Rechtslage und SEO-Praxis

Der zentrale Widerspruch beim Linkbuilding: Links, die rechtlich sauber sind, verlieren ihren SEO-Wert.

Die SEO-Welt steht hier vor einem grundlegenden Dilemma: Einerseits müssten bezahlte Links als Werbung gekennzeichnet werden (mit "Anzeige" oder "Werbung" und technisch mit rel="nofollow"). Andererseits entwertet genau diese Kennzeichnung den SEO-Wert des Links komplett.

Was in der Praxis passiert, erlebe ich immer wieder: Die meisten Linkbuilder verzichten bewusst auf diese Kennzeichnung – und begehen damit potenzielle Wettbewerbsverstöße.

Google-Richtlinien vs. gängige Praxis

Google macht es unmissverständlich klar: Der Kauf oder Verkauf von Links ist ein Verstoß gegen ihre Webmaster-Richtlinien.

In den offiziellen Google-Richtlinien heißt es explizit:

"Alle Links, die den PageRank oder das Ranking einer Website in den Google-Suchergebnissen beeinflussen sollen, können als Verstoß gegen die Richtlinien für Webmaster von Google angesehen werden."

Google nennt konkret:

  • Kauf oder Verkauf von Links
  • Austausch von Waren oder Dienstleistungen für Links
  • Senden "kostenloser" Produkte gegen Verlinkung

In meiner täglichen Arbeit mit Kunden sehe ich trotzdem, wie verbreitet diese Praktiken sind. Das liegt vor allem an der schwierigen Nachweisbarkeit. Aber vergiss nicht: Google kann seine Regeln jederzeit verschärfen.

Der versteckte Preis des Linkbuildings

Linkbuilding hat einen Preis, der über die unmittelbaren Kosten hinausgeht.

Ein Punkt, den viele übersehen: Die wahren Kosten des Linkbuildings gehen weit über die direkten Ausgaben hinaus. Du riskierst:

  • Rechtliche Abmahnungen durch Wettbewerber
  • Google-Penalties bei Entdeckung
  • Reputationsverlust für deine Marke
  • Langfristige Ranking-Instabilität

Ich habe in meiner SEO-Karriere zahlreiche Websites gesehen, die nach anfänglichen Erfolgen durch gekaufte Links später dramatische Ranking-Einbrüche erlebten. Der kurzfristige Vorteil wurde zum langfristigen Desaster.

Die vier typischen Linkbuilding-Situationen

Egal in welcher Situation du dich befindest – Linkbuilding stellt dich vor rechtliche und strategische Herausforderungen.

Situation 1: Der SEO-Spezialist in einer Agentur

Erstellst du SEO-Konzepte für Kunden? Dann kennst du vermutlich den Druck, schnelle Ergebnisse zu liefern. Linkbuilding erscheint da oft als Abkürzung.

Das Problem: Du setzt deine Kunden unbewusst einem rechtlichen Risiko aus, das du selbst kaum kalkulieren kannst.

Situation 2: Der freiberufliche SEO-Consultant

Als freiberuflicher Berater stehst du vor dem Dilemma, mit begrenztem Budget maximale Ergebnisse zu erzielen. Der Griff zum Linkbuilding liegt nahe.

Bedenke aber: Deine Kunden erwarten von dir nicht nur Erfolge, sondern auch rechtlich saubere Methoden. Ein Risiko, das schwer zu kommunizieren ist.

Situation 3: Der Inhouse-SEO-Manager

Du hast bereits ein gutes Linkprofil aufgebaut, kommst aber nicht in die Top-Positionen? Die Versuchung, mit Linkbuilding nachzuhelfen, ist groß.

Das Risiko liegt hier besonders in der langfristigen Abhängigkeit von einer Taktik, die jederzeit von Google abgestraft werden kann.

Situation 4: Der ambitionierte Website-Betreiber

Vielleicht führst du deinen eigenen Shop und hast dir SEO selbst beigebracht. Dir wurde zu Linkbuilding geraten, aber du bist dir unsicher wegen möglicher Konsequenzen.

Dein Bauchgefühl ist richtig: Die rechtlichen und SEO-technischen Risiken stehen in keinem Verhältnis zum möglichen Nutzen.

Wann ist Linkbuilding noch vertretbar?

Es gibt einige Grauzonen, in denen Linkbuilding mit begrenztem Risiko möglich ist.

Nicht jedes Linkbuilding ist gleich problematisch. Aus meiner Erfahrung gibt es einige Ansätze, die weniger riskant sind:

  • Content-getriebenes Linkbuilding: Erstelle außergewöhnlichen Content, der natürlich Links anzieht
  • Beziehungsbasierte Links: Nutze bestehende Geschäftsbeziehungen für gegenseitige Verlinkungen (Achtung: Auch hier kann eine Kennzeichnungspflicht bestehen!)
  • Branchenverzeichnisse: Eintragungen in relevante, seriöse Verzeichnisse
  • PR-Arbeit: Echte Pressearbeit, die zu redaktionellen Erwähnungen führt

Diese Methoden sind zwar aufwändiger und langsamer, aber deutlich sicherer aus rechtlicher und SEO-Perspektive.

Die unerwartete Alternative: Nutzersignale als Ranking-Booster

Während Linkbuilding immer riskanter wird, gibt es eine überzeugende Alternative: Nutzersignal-Optimierung.

In meinen 10+ Jahren Erfahrung mit Nutzersignalen habe ich eine wichtige Erkenntnis gewonnen: Google misst längst nicht mehr nur Links, sondern vor allem, wie Nutzer mit deiner Website interagieren.

Statt in rechtlich fragwürdige Links zu investieren, konzentriere dich auf das, was wirklich zählt:

  • Click-Through-Rate (CTR) aus den Suchergebnissen
  • Verweildauer auf deiner Website
  • Niedrige Absprungrate
  • Positive Nutzerinteraktionen

Was viele nicht wissen: Google wertet diese Signale durch sein internes NavBoost-System aus und passt Rankings entsprechend an. Diese Interaktionen wirken wie Abstimmungen der Nutzer über die Qualität deiner Seite.

Der entscheidende Vorteil: Während Backlinks nur eine der drei Ranking-Säulen sind, bilden Nutzersignale die Grundlage für Googles Re-Ranking-Prozess, der oft ausschlaggebend für die Top-Positionen ist.

Ich habe mit mehr als 300 Unternehmen zusammengearbeitet und durfte wiederholt beobachten: Seiten mit starken Nutzersignalen überholen oft Wettbewerber mit besseren Linkprofilen.

Dein Weg zu nachhaltigem SEO-Erfolg

Linkbuilding mag verlockend erscheinen, birgt aber erhebliche rechtliche und strategische Risiken, die den kurzfristigen Nutzen überwiegen.

Als jemand, der seit Jahrzehnten die Entwicklung von SEO beobachtet, rate ich dir: Investiere in nachhaltige Strategien, die langfristig funktionieren und dich nicht in rechtliche Grauzonen führen.

Die wirklich zukunftssichere SEO-Strategie umfasst:

  1. Hochwertigen, nutzerorientierten Content
  2. Technisch einwandfreie Website-Strukturen
  3. Optimierung der Nutzersignale
  4. Ein organisch wachsendes Linkprofil

Statt dein Budget in gekaufte Links zu investieren, die rechtliche Risiken bergen und jederzeit von Google entwertet werden können, konzentriere dich auf die Optimierung echter Nutzerinteraktionen.

Diese sind nicht nur rechtlich unbedenklich, sondern haben sich in meiner Praxis als deutlich effektiver erwiesen, um dauerhaft Top-Rankings zu erzielen.

Gerade in hart umkämpften Branchen, in denen alle Wettbewerber ähnliche Linkstrategien verfolgen, sind es die Nutzersignale, die den entscheidenden Unterschied machen – ohne das rechtliche Risiko des traditionellen Linkbuildings.

Michael Mostkowiak

Gründer von User-Signal-Optimierung

Mit über 20 Jahren SEO-Erfahrung, davon 10 Jahre mit Fokus auf Nutzersignale, unterstützt Michael Agenturen, Inhouse-SEOs und Webseiten-Betreiber dabei, ihre Rankings durch authentische Nutzersignale nachhaltig zu verbessern.

michael

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